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Against labour-for life
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- Prof.Dr.Wolf Wagner ('Ich halte das Ding für ziemlich schwachsinnig')
- Die Geschäftsführung des Stadtjugendringes Erfurt
- CDU-Fraktion im Thüringer Landtag:
Sehr geehrter Herr Meier,
gerne komme ich Ihrer Bitte nach, zu dem Aufruf "Gegen die Arbeit - für
das Leben" Stellung zu nehmen.
Sie haben eine Arbeit verrichtet, für die Sie voraussichtlich kein Geld
erhalten haben, die wahrscheinlich nicht völlig losgelöst von Ihrem
restlichen Lebenszusammenhang ist und die auch nicht in erster Linie
dazu dient "den Kapitalismus am Laufen zu halten".
Das heißt, Sie kommen nach meiner Ansicht zu falschen Ergebnissen, weil
Sie den Begriff Arbeit zu eng definieren. Sie selbst minimieren Arbeit
auf den Teil bezahlte Arbeit und im dritten Absatz noch weiter auf
körperliche bezahlte Arbeit. Nicht das System der Arbeit gerät in die
Krise, sondern Arbeit wandelt sich und dies übrigens seit Beginn der
Menschheit. Der Unterschied zu früher besteht nur darin, dass der
Wandel sich immer schneller vollzieht.
Ich möchte nicht auf jeden einzelnen Trugschluss in Ihrem Aufruf
eingehen, Sie aber auf einen wesentlichen Fehler aufmerksam machen. Wir
wollen, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen nicht arbeiten. In unserer
Gesellschaft ist das so selbstverständlich, dass es Ihnen vielleicht
gar nicht aufgefallen ist. Dies ist bei Weitem nicht in allen Ländern
der Fall.
Hierzu zählen z. B. Kinder, Rentner, Kranke oder Eltern, die die
Erziehungszeit nehmen. Damit dies möglich ist, ist die Solidrarität
derjenigen, die arbeiten und mit Versicherungsbeiträgen oder
Steuergeldern dafür sorgen, dass das System so funktioniert,
erforderlich. Auch die meisten Arbeitslosen wollen wieder arbeiten und
erhalten in der Zeit ihrer Arbeitslosigkeit ein Arbeitslosengeld, für
das sie schließlich Versicherungsbeiträge eingezahlt haben oder später
eine Arbeitslosenhilfe.
Wenn es Enttäuschung ist, die Sie in diese nicht nachvollziehbare
Argumentation treibt, dann möchte ich Sie dazu ermuntern, nicht
aufzugeben. Wenn auch Sie wollen, dass es in Deutschland keine
Kinderarbeit gibt und dass alte Menschen nicht bis zum Umfallen
arbeiten müssen möchte ich Sie daran erinnern, dass auch Ihre Hilfe
hierfür gebraucht wird.
Wenn es aber nur darum geht, aus Prinzip nicht zu arbeiten, muss ich
Ihnen sagen, dass dafür die Sozialsysteme nicht ausgelegt sind.
Leistungen zu beziehen, ohne dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen,
obwohl es dafür keine gesundheitlichen oder ähnliche Hinderungsgründe
gibt, ist Leistungsmissbrauch. Es ist richtig, dass dann Leistungen
entzogen werden und kein Bonus dafür gezahlt wird, wenn derjenige
völlig selbstlos auf Arbeit verzichtet.
Ich möchte Sie ermuntern, Ihren Aufruf noch einmal zu überdenken.
Mit freundlichen Grüßen
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Actually
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Letzte Aktivitäten 2004. Die Kritik der Arbeit bleibt aktuell.
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